Liebe Freunde,
Ich habe gerade den letzten Tag auf der Segeljacht Atalanta gearbeitet. Die Atalanta ist eine Jacht, die 82 Fuss gross ist, dass heisst fast doppelt so gross als das groesste Schiff auf dem ich je gesegelt bin. Es gehoert einem Spanier namens Raffael, der immer mit seiner Freundin und seinen drei Soehnen kommt.
Er hat das Schiff selber designt und es ist einfach der Hammer. Mama wuerde sagen, dass wenn es klein waere, man es als Ohrring brauchen wuerde.
Ich habe dort als Koch gearbeitet. Und ich kann Euch sagen. Aufstehen und anfangen zu schaffe um sieben Uhr in der frueh und danach bis 22 Uhr durchschaffen. Anstrengend ehrlich. Also ich habe am ersten Tag einen echt Schweizer Butterzopf hingekriegt und von diesem Moment an wollte die Familie nur noch selbstgebackenes Brot. Ich habe also von Hand und ohne Mixer im Tag drei Kilo Brot gebacken. Dann habe ich angefangen Apfelcake zu backen, so wie Grossmutter Berti. Kaum war der Ofen offen, kam die Familie in die Galley gestuerzt und stuerzte sich prompt auf den noch heissen Kuchen.
Dann haben wir einen Thunfisch gefangen und ich machte ihnen vier verschiedene Varianten von Fisch. Graved, pochiert in der Folie, gebraten und als Pastasauce, mit reduziertem Fischfond. Dazwischen musste ich ihre Betten betten, ihre WC’s schrubben, was ich gar nicht lustig fand. Am letzten Tag waren wir dann nur noch die Crew, die Familie reiste ab und ich konnte endlich mal steuern. Ich kann Euch sagen, mit so einer Riesen tschunke, braust man bei 19 Knoten Wind locker mit 10 bis 12 Knoten ueber Grund. Ziemlich irre das Gefuehl. Liebes Paulinchen, da wuerdest du einfach nie Seekrank werden.
Als ich dann zurueckgekommen bin, habe ich Sandy, den Inder gefragt, ob er mir ein Appartement besorgen koennte. Ich habe es im Moment ein bisschen Satt mit so vielen Leuten zusammen zu wohnen. Ich habe jetzt also eine kleine 2 Zimmerwohnung. Auf der einen Seite gehts direkt zur Flughafenlandebahn, aber die haben Nachtflugsverbot und auf der anderen Seite direkt zu einem richtig kitsschigen uh langen (etwa 3km) Strand. Ahhhhh, es ist so schoen.
Nun mache ich ein paar Tage frei, denn ich bin wahrlich ein bisschen erschoepft. Wenn ich schaffe, dann krampfe ich immer gleich, keiben Zeugs, dieser Ehrgeiz.
DAnn probiere ich etwas auf der Heinneken Regatta zu kriegen und werde mich dann anfangs April versuchen, ob ich gar amend eine Ueberfahrt bekomme. Wenn nicht, dann schaffe ich noch ein bisschen hier, werde so am 20 April nach PAris fliegen und von dort straight nach Suedafrika brausen. Dort werde ich die Segelleute von der Schule treffen. Denn in SUedafrika ist es einfacher fuer ein Maedchen einen Job als Segler zu bekommen und nicht Kellnerin auf einer Jacht oder Putzmaitli oder Koch.
Am 4. Mai werde ich Maus und Peter in Johannesburg treffen und dort mit ihnen fuer drei Wochen in die Wueste von Namibia gehen.
Fuer alle, die mich vermissen, ich vermisse Euch auch uhhhhh fest, aber das Leben ist im Moment so spannend. Und ich geniesse jeden Moment.
Hundertausend Kuesse und Gruesse von
Eurem Pirat Janka