10 vor 10 und Reinkarnation

Meine Lieben,

Heute bei zehn vor zehn hatte ich einen Gedanken. Ich hoffe, dass ich nicht schnell reinkarniert werde. Ich hoffe, dass ich eine längere Zeit daoben bleibe.

Ich wünsche mir nichts so sehr auf der Welt, als dass sich das Oelloch schliesse. Um dem zu denken und der Natur Kraft zu schicken, könnte ich vielleicht wirklich mit Askese symphatisieren. Ehrlich, wenn ich an meinen alltäglichen Abfall, wie Entleerung, nehmen, Reinstopfen, Rauslassen, denke, dann wirds mir anderst.

Meine Lieben, es ist gopfertori mehr als 5nach12. Wir müssen uns in den Arsch klemmen, sonst machen wir uns auch die Glückseeligkeit mit der Reinkarnation zunichte.

Eine gute Nacht und stehts zu Diensten

Eure Janka

http://videoportal.sf.tv/video?id=bfb806b1-6043-4b9a-9d7a-bf470bd2ec8a

Händchen fein und Füsschen klein

Ihr Lieben

Das Hand- und Fuss Syndrom kommt mit voller Pulle. Meine Hände und meine Füsse sind schon richtig dunkelbraun, als würde ich von morgens bis abends die Hände in die Sonne strecken.

Die Hände tun sind langsam richtig irritiert, dass heisst,  es fühlt sich so an, als wären Sie ganz trocken, wie wenn man eine drei Stunden Badewanne genommen hat, weil man das Buch unbedint fertig lesen möchte. Die Häutchen an den Nägeln sind ganz sensibel. Ich spüre sie bei der kleinsten Berührung.

Die Füsse spüre ich an den Fersen, da hat sich innerhalb von zwei Monaten eine Hornhaut gebildet, die seinesgleichen sucht, die Hornhaut sieht man auch ganz gut an den Zehen. Ich sag nur, super, meine schönen Füsse sehen furchtbar ungepflegt aus und ich habe Angst die Hornhaut abzuraspeln.  Auch bei den Nägeln werden die Häutchen zu Ritterburgen.

Ich war vor zwei Monaten bei Lucienni, um Beine und Bikini zu enthaaren. Da nicht nur Hand und Fuss gereizt ist, hat das an der Beinhaut sehr weh getan. Und im Bikini, ich sag Euch, dass hat Allergien ausgelöst, mein Bikini sieht furchtbar aus, richtig verbrannt.

Hand und Fuss Syndrömler, passt also auf und macht Euren Bikini nicht mit Wachs. Ich habe meinen Liebsten gefragt, ob ich seinen Rasierapparat nehmen kann, damit ich wenigstens nicht ganz wie Yeti herumlaufe im Sommer. Wenn schon die Füsse verhutzelt wirken, sollte doch wenigsten der Rest stimmen.

Nicht? In diesem Sinne grüsse ich Euch bis zum nächsten Mal

Janka

Versilbert

Ihr Lieben,

Ich war an einem wunderschönen Ort auf der Rigi. Dort haben wir in aller Stille meditiert, tuschgezeichnet. Ich kann nur sagen, diese Stille, die Abgeschiedenheit, die Reduktion auf mich selbst, die Konzentration auf den Atem, aufs Zählen und eine schöne unkomplizierte Art auf Striche einzugehen, mit nichts als einem Pinsel, Wasser, Reibestein und einem Tuscheklötzchen, dass ist einfach etwas wunderbares.

Nebenan konnte ich mir die Zeit nehmen, mich täglich mehrmals mit verschiedenen Cremen zu verwöhnen.

Neu habe ich für die Füsse die Fusscreme von Weleda entdeckt. Die kann man richtig dick auftragen und das funktioniert wunderbar.

Am Montag ging ich in die Paracelsus Klinik, nach verschiedenen Therapien wie Darmmassage, Lymphdrainage, Ionisierenden Sauerstoff einatmen, Vitamin-Cocktail mit homöopathischen Tröpflis drinnen, traf ich mich zum Schluss mit Frau Tökti und wir haben die Schwermetall Analyse von meinem Haar in Augenschein genommen. Eigentlich ist alles in Ordnung, ausser, dass der Silbergehalt in meinem Körper so hoch ist wie nur öppis. Und zwar steht da in einer Linie Mässig, Massiv, sehr Hoch und bei mir geht das über sehr Hoch bis ganz am Schluss der Seite. Der Durchschnitt liegt bei 0.1 – 1.2 g/irgendöppis und bei mir ist es bei 48g /irgendöppis.

Wir haben hin und her überlegt, bis mir klar wurde, dass ich ja während der Lehre zu Fotografin, meine Hände wie wild meine Hände und Finger eigentlich dauernd in den fotografischen Bädern gebädelt habe. Natürlich nie mit Handschuhen. Obwohl das 20 Jahre her ist, ist das immer noch vorhanden. Sehr interessant. Ich bin also eigentlich versilbert.

Ah ja und gestern war ich beim MRI und es wurde ein Photo gemacht von meinen Darmbeinschaufel (Ala ossis ilii), ist das nicht ein schönes Wort? Also, kurzgesagt, ein kleiner Teilerfolg, die Metastasen sind nicht grösser geworden. Juchhhhhhei…….

In diesem Sinne grüsst Euch

Janka

Gruusige Tofuwienerli

Ihr Lieben,

Seit zwei Wochen plagt mich ein kleines Zipperlein, meine Beine tun weh, vor allem im obersten Bereich. Ich ging das ganze Röntgen, schaute auf die Bilder und bekam tüchtig Angst. Schnurstracks habe ich die Aufnahmen wieder in die Tasche gepackt und warte nun geduldig bis zum nächsten Termin bei der Frau Dokter.

Ab und zu überkommt mich die Angst, dass mir die Zeit davonrennt und mir zuwenig davon übrigbleibt.

Daher widme ich mich nun vermehrt der Ernährung, alternativen Heilung und Meditation. Ich war an einem Karftort zur Meditation und habe dort die Stille gespürt, bemerkt wie gut das tut und probierte es nun zu Hause. Das ist sehr schwierig, dass kann ich nur sagen, aber ich bleibe drann.

Am Wochenende ging ich dann also in Sachen Ernährung über die Bücher. Es gibt da ganz spannende Ansätze und die werde ich jetzt ausprobieren.

Man nimmt zum Essen mehrheitlich die Sachen, die gut tun, die natürliche Antioxidantien haben, die Angiogenese Hemmer sind. “Angiogenese bezeichnet das Wachstum von kleinen Blutgefässen. Tumor sind abhänging von einem Kapillarnetz, die sie sozusagen mit Nahrung und Sauerstoff versorgt.” Diese Verbindung muss gekappt werden. Haben wir schon mit der ersten Chemo (Avastin) probiert, aber es hat nichts genützt, aber ich geb nicht auf und stürze mich auf untenstehende Lebensmittel.

Kurkuma, mit einem TL Olivenöl und einer Prise schwarzen Pfeffer, Japanischer Grüner Tee, 8-10 Min. ziehen lassen und innerhalb einer Stunde trinken, Kreuzblüttlergemüse: Kohl, in Dampf gegart, Kräuter und Gewürze und Beeren, Sojaprodukte – achtung einige Tage vor und nach Taxol Chemo nicht essen – kann sichdurch Wechselwirkung aufheben.

Dann gibts noch die Antioxidantien, Ingwer, Knobli, Zwiebeln, Lauch, Schalotten, Schnittlauch, Tomaten, Pilze, Omega 3 Fettsäuren – Leinöl, Algen, Zitrusfrüchte, 85% Schoggi.

Und die Nahrungsmittel, die die Ausbreitung und vergrösserung des Tumors hemmen: Kräuter und Gewürze, Gemüse und Früchte, die reich an Carotinoiden sind – also rotes Gemüse und Frucht. Granatapfel

Gut, nun weiss ich das alles, bin mit meinem liebesten zukünftigen Ehegemal in den Bioladen und habe mir verschiedene Sachen gekauft. Ihr müsst wissen, ich koche sehr gut, aber mit soja gehacktem, Tofu, Algen und so kenn ich mich nicht so aus. Heute hats schon den ersten Tiefschlag gegeben – Tofuwienerli- WÄÄÄKKKK – so ein Reinfall, das kommt also nie mehr auf den Tisch.

Zum Frühstück habe ich jetzt folgendes rausgefunden und das ist super:

Tofujoghurt mit Himbeeren, 1 Espressolöffel Kurkuma eine Prise schwarzen Pfeffer, einen Gutsch Leinsamenöl und ein paar Flöckli.

Das hält gut und lang und ist auch noch sehr fein und geht auch wenn man keinen Geschmack mehr hat im Mund. Es ist flutschig. Wichtig ist, dass man die Flöckli am Abend vorher in die Hälfte der Joghurts mischt, dann werden Sie so richtig matschig.  Am nächsten Morgen dann die andere Hälfte des Joghurts reintun und so wird das Müsli mit den Beeren wieder richtig feucht. Als Abwechslung empfehle ich auch einen Apfel über die Bircherraffel reinzuraffeln, auf der kleinsten Raffel, das ergibt ein sehr sehr luftiges Gefühl und die Säure des Apfels erfrischt die trockenen Schleimhäute während den schlimmen Tagen nach der Chemo.

Zum Zmittag gabs Pouletbrüstli mit weissen Spargeln aus Deutschland. Rotes Fleisch ist eben auch nicht optimal, denn es fördert die Entzündung und zuviel Kohlenhydrate soll es auch nicht geben, den Kohlenhydrat ist Zucker und Zucker ist Tumorfutter.

Zum Znacht gabs Spinat und herrlichen Blattsalat mit Rüebli, Algen, kurz gerösteten Kernenmix, das war uh fein, nur die ganz grusigen Tofuwürstli waren der absolute Dämpfer, dafür kredenze ich mir ein Hüsli von der 85 % Schoggi.

So, das wars, ich werde nun den Abend mit Tee, Buch oder TV beenden.

Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel wünscht Euch

Janka